:LMDE-Installation von Grund auf:

Installationsanleitung Linux Mint Debian Edition

Normalerweise präferiere ich Debian Stable[1]. Da ich das unverschämte Glück habe, dass sich in meinem „Klappcomputer“ zwei Festplatten befinden, die ich nicht zu einem RAID-Verbund[2] kombiniert habe, bietet es sich an, auf der 2. Festplatte Test-Installationen durchzuführen, ohne dass mein Produktivsystem gefährdet wird. Da Testing[3, 4] eben kein Stable ist und mir Arch Linux[5, 6, 7] mit seiner immer wiederkehrenden Handarbeit zu aufwendig ist, kam ich auf „Linux Mint Debian Edition“ (LMDE)[8], basierend auf Debian Testing mit „geprüften Updates“ – „Das probiere ich aus!“, habe ich mir gedacht!

Da ich noch nie ein Freund von Gnome[9, 10] war (weder v2 noch v3), habe ich dieses System mit Fluxbox[11, 12, 13] installiert. Da dieser Installationsweg zunächst zu einem „kopflosen“ System (d.h. ohne grafische Desktopumgebung[14, 15]) führt, sind andere Desktopumgebungen wie XFCE[16, 17, 18], LXDE[19, 20, 21], etc. natürlich ebenso möglich. Da ich seit Jahren ausschließlich vollverschlüsselte Systeme installiere, kommen die üblichen Linux Mint LiveCDs[22] nicht infrage, da der Liveinstaller nicht vernünftig mit verschlüsselten Festplatten umgehen kann. Deshalb war eine andere Installationsvariante angezeigt:

Ausgehend vom Mini-Installer von Debian Stable (z.Zt. Debian v7.3 „Wheezy“), habe ich zunächst ein verschlüsseltes System ohne X installiert, bei dem ich anschließend die Mint-Repositories[23] eingebunden habe. Alternativ bietet sich der kürzere Weg über das daily image[24] des Mini-Installers an. Ich wollte nicht ausprobieren, ob er ausreichend stabil ist und ging daher den sicheren Weg über den Stable-Zweig.

Nach dem ersten Booten installiere ich mir stets den Midnight Commander[25, 26, 27] (um bequemer editieren und kopieren zu können) sowie dselect[28] (um Paketkonflikte in der Konsole bequem auflösen zu können):

apt-get install mc dselect

Anschließend habe ich die Paketquellen angepasst und das System aktualisiert:

In der Datei /etc/apt/sources.list habe ich die ersten beiden Einträge

deb http://ftp.debian.org/debian/ wheezy main
deb-drc http://ftp.debian.org/debian/ wheezy main

folgendermaßen geändert:

deb http://ftp.debian.org/debian/ testing main contrib non-free
deb-drc http://ftp.debian.org/debian/ testing main contrib non-free

Ausserdem wurde angepasst:

deb http://security.debian.org/ testing/updates main contrib non-free
deb-src http://security.debian.org/ testing/updates main contrib non-free

Die anderen Einträge habe ich auskommentiert.

Dann das System auf testing aktualisiert:

apt-get update
apt-get upgrade
apt-get dist-upgrade

Aufräumen ging mit:

apt-get clean
apt-get autoclean
apt-get autoremove

Dann wurde das Multimedia-Repository eingebunden:

deb http://www.deb-multimedia.org testing main non-free

Die Paketliste aktualisiert:

apt-get update

Und dessen Schlüsselbund installiert (nur dieses eine Paket unsigniert installiert!):

apt-get install deb-multimedia-keyring

Linux Mint-Repository einbinden:

deb http://packages.linuxmint.com/ debian main upstream import
# deb http://debian.linuxmint.com/latest testing main contrib non-free
# deb-src http://debian.linuxmint.com/latest testing main contrib non-free

Da das Paket linuxmint-keyring nicht mehr verfügbar ist, musste der Schlüssel von Hand importiert werden:

gpg --keyserver pgpkeys.mit.edu --recv-key 3ee67f3d0ff405b2
gpg -a --export 3ee67f3d0ff405b2 | sudo apt-key add -

Wichtig: Das Minuszeichen am Ende der Zeile mit eingeben!

Dann wurden folgende Pakete installiert (Achtung: Den Zeilenumbruch und Backslash bitte nicht mit eintippen, sondern einfach in der Zeilen weiter schreiben):

apt-get update
apt-get install debian-system-adjustements linuxmint-keyring \
mint-debian-mirrors mintdesktop mintsystem mint-translations \
mintupdate-debian w64codecs

Da ich es nicht mag, wenn die Lokalzeit des Systems abweicht von der Uhrzeit im BIOS, stellte ich unter /etc/adjtime den Default-Wert „UTC“ auf „LOCAL“ um. Vor dem nächstem Neustart sollte die verstellte BIOS-Uhr ggfs. richtig gestellt werden.

Jetzt konnte der grafische Desktop installiert werden:

apt-get install fluxbox xinit

Einen schlanken und recht ordentlichen Dateimanager installierte ich via:

apt-get install xfe xfe-i18n

Aufgeräumt (d.h. die Installationspakete konnten gelöscht werden) wurde mit:

apt-get clean

Jetzt loggte ich mich mit logout aus und anschliessend als nicht-previlegierter Benutzer wieder ein. Dann konnte der Desktop mit startx erstmalig gestartet und anschliessend konfiguriert werden.

Status: stable