:Eine Übersicht, welche Desktopumgebungen mit GIMP interagieren:

Bis heute bin ich stolzer Anwender der zwar technisch veralteten, aber wunderbar funktionierenden Grafikkarte Matrox G450[1]! Mit Einstellung der Aktualisierungen für Debian[2] v5.0 „Lenny“ im Februar 2012 stellt sich natürlich die Frage der zukünftigen Arbeitsumgebung, da neuere X.Org-Versionen[3, 4] nicht mehr die sog. Dualhead-Funktion[5] unterstützen und ich somit keine zwei Monitore mehr einsetzen kann. Auch aus Stromspargründen habe ich mir mal angesehen, wie es mit der Funktionalität der virtuellen Desktops[6] bei den unterschiedlichen Desktopumgebungen[7, 8] aussieht – im speziellen hat mich dabei die Unterstützung der Bildbearbeitung GIMP[9, 10] interessiert. Das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd ...

Auf meinem aktuellen System Debian v5.0 „Lenny“ habe ich meinen Desktop so eingerichtet, dass in der Bildbearbeitung GIMP das zu bearbeitende Foto im Hauptmonitor erscheint und die Werkzeugleisten auf dem Zweitmonitor. Mit dem Konzept der virtuellen Desktops liessen sich die Werkzeugleisten auf den zweiten virtuellen Desktop verschieben und bei Bedarf per Tastenkombination oder Berühren des Bildschirmrandes mit der Maus auf diesen umschalten. Diese Funktionalität ist wichtig, denn müsste die Umschaltung per Klick mit der Maus geschehen, könnte man beispielsweise keine Farbprobe mit dem Pipettenwerkzeug nehmen, da dies nur per Klick geht und diese beiden Funktionen miteinander kollidieren würden!

Die Lösung des Problems scheint trivial, doch in der Praxis scheitern die meisten Desktopumgebungen daran, sich die Positionierung der Werkzeugleisten auf dem virtuellen Desktop zu merken, so dass diese beim nächsten Start des Programms wieder über das Hauptfenster „geklatscht“ werden, was den Daueranwender dieser und ähnlicher Applikationen (z.B. Dia[11, 12, 13]) natürlich nervt! In der kommenden GIMP v2.8 gibt's die Option, die frei schwebenden Fenster zusammen zu kleben (im sog. „1-Fenster-Modus“), was gerade bei den geringeren Auflösungen der Note- und Netbooks furchtbar unergonomisch und ausserdem Geschmackssache ist.

Ich teste zur Zeit eine Vielzahl an Desktopumgebungen mittels LiveCDs[14] auf diese Fähigkeit hin. Hier ist eine vorläufige (alphabetische) Auflistung meiner Ergebnisse, die noch unvollständig ist. Auffallend ist jedoch jetzt schon die überwiegende Zahl der Negativkandidaten – somit fliegt eine Vielzahl der „gehypten“ Desktopumgebungen aus dem Rennen. Überrascht war ich speziell vom Testergebnis der GTK+-basierten Umgebungen[15], wäre doch gerade bei diesem für GIMP gebauten Toolkit eine ideale Funktionalität zu vermuten! Die gewünschte Funktion liesse sich bestimmt in Einzelfällen nachrüsten – eine Lösung bieten möglicherweise Devil's Pie[16] und/oder Brightside[17] (muss ich noch testen). Über entsprechende Mitteilungen wäre ich dankbar.

Zur Zeit ist Fluxbox mein Favorit, da dieser Desktop abseits der ressourcenfressenden Effektschlacht der „großen“ Desktopumgebungen schlank und flott ist, sowie sich sehr angenehm über Textdateien konfigurieren lässt! In diesem Zusammenhang erwarte ich voller Spannung die bald kommende Ubuntu v12.04 „Precise Pangolin“[18] die ich KDE3-verwöhnt ganz bestimmt weder mit Unity noch mit Gnome 3 betreiben werde!

Hier ist nun die noch zu vervollständigende Liste (j = funktioniert (ja), n = funktioniert nicht (nein), ? = Funktionsfähigkeit noch unklar):

:Aktualisierung 2017/02/05:

Da Gimp inzwischen optional einen Ein-Fenster-Modus beherrscht, hat sich diese Thematik auf den heute üblichen hochauflösenden Displays eigentlich erledigt. Für Dia[11, 12, 13] mit seiner separaten Werkzeugleiste ist dies aber dennoch interessant.

Status: testing