:Warum Debian einsetzen?:
Über Wert und Nutzen freier Software
Um es kurz zu machen: Als an Datenschutz und Freiheit interessierter Mensch dürfte Debian GNU/Linux[1, 2] eine der wenigen ernsthaft in Frage kommenden Optionen sein.
Vorteile:
- Es ist sehr stabil und das zugrunde liegende Paketformat dpkg[3] ist sehr robust, was u.a. an der stringenten Qualitätskontrolle liegt (It's ready when it's ready.)
- Es verträgt sich mit der meisten Hardware.
- Und das wichtigste: Es ist frei[4, 5] und kann als weltweit organisiertes/verteiltes Community-Projekt[6] nur schwer juristisch belangt werden, da es keinen offiziellen Geschäftssitz gibt, den beispielsweise ein dahergelaufener Patenttroll versuchen könnte auszubeuten! Außerdem werden die Daten weltweit gespiegelt, so dass Torpedierungs- und Zensurversuche deutlich schwieriger sind.
- Zudem geht der Trend mit jeder neuen Version immer mehr in Richtung ausschließlich freier[7, 8] und quelloffener[9] Lösungen, so dass kaum noch unfreie BLOBs[10] benötigt werden.
- Es gibt zahlreiche verfügbare Repositories[11], die den debian-eigenen – ohnehin schon sehr großen Softwarepool – allgemein oder themenspezifisch ergänzen bzw. aktualisieren. Diese sind als fremde Paketquellen zwar mit entsprechender Vorsicht zu handhaben, aber eben auch sehr hilfreich.
Nachteile:
- Aufgrund der Bevorzugung von Stabilität vor Aktualität sind bei Erscheinen der stable-Version[12, 13] nicht alle Anwendungen auf dem neusten Stand. Dafür sind sie aber umfangreich gefixt, getestet, lokalisiert und stablisiert. Wem das dennoch zu alt ist, kann alternativ auf den testing-Zweig[14, 15] setzen, oder eine der zahlreich verfügbaren darauf aufbauenden Distributionen[16, 17] oder sich ein Ubuntu-Derivat installieren. Wer ein System ganz ohne proprietäre[18] Inhalte bevorzugt, kann auf das Debian-Derivat gNewSense[19, 20] setzen, welches zwar mit einem Linux-libre-Kernel[21] und weiteren befreiten Anwendungen daher kommt, aber noch veralteter ist. Eine Alternative dazu kann die auf Ubuntu Linux[22, 23, 24, 25] basierende Distribution Trisquel[26, 27] sein, die zwar einen ähnlichen Ansatz verfolgt, dabei aber aktueller ausgestattet ist. Für diejenigen, die den Wechsel von SysVinit[28] zu Systemd[29, 30] ablehnen, wird derzeit mit Devuan[31, 32, 33] eine geeignete Debian-Alternative entwickelt.
- Wem die distributionsspezifischen Anpassungen bei Debian nicht passen, ist vielleicht bei einer Distribution mit marginal angepassten Quellpaketen besser aufgehoben, wie z.B. Slackware[34, 35]. Allerdings sind hier der administrative Aufwand und die Lernkurve höher. Die Robustheit des Systems dürfte aber in etwa vergleichbar sein. Slackware ist ebenfalls fertig, wenn es fertig ist, hat sonst aber nicht viel mit Debian gemeinsam.
Status: stable